Wer zahlt Wohnbeihilfe? Mieter in Österreich

Wohnbeihilfe & Förderungen 3 Min. Lesezeit · veröffentlicht 10. September 2025

Wohnbeihilfe soll Mietern in Österreich helfen, die Wohnkosten zu tragen. Als Mieter möchten Sie wissen, wer die Leistung zahlt, welche Einkommens- und Wohnvoraussetzungen gelten und wie die Höhe berechnet wird. Dieser Leitfaden erklärt knapp, wie die Förderung funktioniert, welche Unterlagen Sie brauchen, an wen der Antrag zu richten ist und wo Sie offizielle Informationen finden. Er richtet sich an Mieter und Wohnungssuchende, die praktische Schritte suchen, um Anspruch zu prüfen und eine Antragstellung vorzubereiten. Rechtliche Verweise und Hinweise zu Fristen sind enthalten, damit Sie die nächsten Schritte sicher planen können.

Wie funktioniert Wohnbeihilfe?

Wohnbeihilfe ist eine finanzielle Unterstützung für berechtigte Haushalte. Die Zahlung erfolgt in der Regel durch öffentliche Stellen auf Bundes- oder Landesebene; zuständig ist oft die Wohnbeihilfebehörde der jeweiligen Gemeinde oder das Land. Anspruch hängt von Haushaltseinkommen, Haushaltsgröße, Wohnkosten und der Art des Mietverhältnisses ab. Die genaue Berechnung kann von Bundesland zu Bundesland leicht variieren.[1]

Die Wohnbeihilfe reduziert Ihre monatliche Nettomiete, wenn Sie die Anspruchsvoraussetzungen erfüllen.

Voraussetzungen

Grundsätzlich prüfen Behörden folgende Punkte:

  • Ob Sie als Mieter im angemeldeten Haushalt wohnen und der Mietvertrag formal gültig ist.
  • Das anrechenbare Haushaltsnettoeinkommen und mögliche Freibeträge.
  • Die Höhe der monatlichen Miete beziehungsweise der belastet Wohnaufwand.
  • Wohnungsgröße, Personenanzahl und besondere Umstände (z. B. Schwerbehinderung).
Prüfen Sie Ihre Einkommensnachweise sorgfältig, bevor Sie den Antrag einreichen.

Welche Unterlagen brauchen Sie?

Bereiten Sie die wichtigsten Nachweise vor, damit die Bearbeitung schneller geht:

  • Aktueller Mietvertrag oder Bestätigung des Vermieters über die Miete.
  • Lohn-/Gehaltszettel, Sozialleistungsbescheide oder Einkommensnachweise der letzten Monate.
  • Meldezettel und Nachweis über Haushaltsmitglieder.
  • Bankverbindung für Überweisung und gegebenenfalls Bescheinigungen über besondere Belastungen.
Vollständige Unterlagen beschleunigen die Bewilligung und verringern Nachfragen.

Höhe und Berechnung

Die Höhe der Wohnbeihilfe richtet sich nach einer Bemessungstabelle, die Mietstufen, Anrechnungssätze und Einkommensgrenzen berücksichtigt. Manche Länder verwenden feste Tabellen, andere rechnen individuell. Ein Bescheid zeigt die vorgesehene monatliche Auszahlung und den Zeitraum an; Änderungen im Einkommen müssen mitgeteilt werden.[1]

Antrag stellen

Anträge werden meist bei der zuständigen Landes- oder Gemeindebehörde eingereicht; manche Länder bieten Online-Anträge über JustizOnline oder Landesportale an.[2] Achten Sie auf Fristen und auf erforderliche Unterschriften beziehungsweise Vollmachten. Nach Einreichung erhalten Sie einen Bescheid mit Entscheidung und Rechtsbehelfsbelehrung.

Reichen Sie Änderungen beim Einkommen oder Wohnverhältnissen sofort nach, um Rückforderungen zu vermeiden.

Was tun bei Ablehnung oder Rückforderung?

Widerspruch und rechtliche Schritte sind möglich. Die Bescheide enthalten die Fristen und das zuständige Gericht; viele Fälle werden vor dem Bezirksgericht geklärt.[3] Sammeln Sie alle Unterlagen, führen Sie Zahlungsnachweise mit und überlegen Sie, ob eine Rechtsberatung sinnvoll ist.

FAQ

Wer kann Wohnbeihilfe beantragen?
Grundsätzlich natürliche Personen, die in Österreich wohnen, Mieter sind und die Einkommens- und Wohnanforderungen erfüllen; genaue Regeln variieren je nach Bundesland.
Wer zahlt die Wohnbeihilfe?
Die Auszahlung erfolgt durch die zuständige Landes- oder Gemeindebehörde; die Struktur unterscheidet sich zwischen den Bundesländern.
Wie lange dauert die Bearbeitung?
Bearbeitungszeiten variieren; mit vollständigen Unterlagen kann die Entscheidung schneller erfolgen, sonst sind mehrere Wochen möglich.

Anleitung

  1. Prüfen Sie Ihre Anspruchsvoraussetzungen anhand von Einkommens- und Mietdaten.
  2. Sammeln Sie Mietvertrag, Einkommensnachweise, Meldezettel und Kontoangaben.
  3. Reichen Sie den Antrag online oder bei der zuständigen Behörde ein und reichen Sie alle Nachweise ein.
  4. Halten Sie Fristen ein; bei Ablehnung prüfen Sie Widerspruchsmöglichkeiten oder kontaktieren Sie die Beratungsstelle.

Wesentliche Erkenntnisse

  • Wohnbeihilfe unterstützt Mieter mit nachweislich zu hoher Wohnkostenbelastung.
  • Vollständige Unterlagen sind der Schlüssel zu schneller Bewilligung.

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] RIS - Rechtsinformationssystem des Bundes
  2. [2] JustizOnline - Formulare und eGovernment
  3. [3] Justiz.gv.at - Gerichte und Zuständigkeiten
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Mietrechte Österreich

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.