Betriebskosten prüfen lassen: Mieterrechte in Österreich
Wie Sie eine Betriebskostenabrechnung prüfen
Beginnen Sie systematisch: Vergleichen Sie die angegebenen Positionen mit Ihrem Mietvertrag (Akonto vs. Pauschale), prüfen Sie Verbrauchswerte und fordern Sie Belege an, wenn Posten unklar sind. Legen Sie alle Abrechnungen, Kontoauszüge und Quittungen geordnet ab, damit Sie Positionen nachvollziehen können.
Wichtige Prüfpunkte
- Vergleich von Abrechnungszeiträumen, Zählerständen und Belegen.
- Überprüfung einzelner Kostenarten wie Heizkosten, Hauswart oder Müllentsorgung.
- Abgleich mit dem Mietvertrag: Akontoabrechnung oder Pauschale?
- Nachvollziehen von Umlageschlüsseln und Verbrauchsabrechnungen.
Konkreter Ablauf: Schritt für Schritt prüfen
Arbeiten Sie die Abrechnung Punkt für Punkt durch und dokumentieren Sie Unstimmigkeiten schriftlich. Fordern Sie fehlende Belege vom Vermieter an und notieren Sie Datum und Inhalt jeder Anfrage.
- Sammeln Sie alle Unterlagen: Mietvertrag, frühere Abrechnungen, Kontoauszüge.
- Vergleichen Sie Kostenarten und prüfen Sie, ob Pauschalen oder Akonti vereinbart sind.
- Rechnen Sie einzelne Posten nach und markieren Sie Unstimmigkeiten.
- Schreiben Sie eine formelle Anfrage an den Vermieter und bitten Sie um Vorlage der Belege.
- Wenn keine Klärung erfolgt, holen Sie eine unabhängige Prüfung oder Beratung ein.
- Als letzte Option: Einreichen einer Klage beim zuständigen Bezirksgericht.[2]
Was tun bei Fehlern und Rückforderung
Wenn Sie eine Überzahlung nachweisen, fordern Sie die Rückzahlung schriftlich und setzen Sie eine angemessene Frist. Nennen Sie konkrete Positionen und legen Sie Kopien der Belege bei. Reagiert der Vermieter nicht, können Sie den Rechtsweg prüfen; beachten Sie dabei Verjährungsfristen und Beweislast.
Häufige Fragen
- Wie erkenne ich offensichtliche Fehler in der Abrechnung?
- Prüfen Sie, ob alle Kostenarten im Mietvertrag erwähnt sind, ob Zählerstände plausibel sind und ob die Umlageschlüssel erklärbar sind.
- Wie lange habe ich Zeit, gegen eine Abrechnung Einspruch zu erheben?
- Melden Sie Einwände unverzüglich nach Erhalt der Abrechnung; zivilrechtliche Ansprüche unterliegen oft den vertraglichen und gesetzlichen Verjährungsfristen.
- Wann lohnt sich eine professionelle Prüfung?
- Bei hohen Nachforderungen oder komplexen Kostenverteilungen kann ein Sachverständiger oder eine Mieterberatung sinnvoll sein.
Anleitung
- Belege und frühere Abrechnungen ordentlich sammeln und chronologisch ablegen.
- Prüfen, ob Ihr Vertrag Akonti oder Pauschalen vorsieht und ob dies korrekt angewendet wurde.
- Rechnen Sie einzelne Kostenpositionen nach und notieren Sie Unstimmigkeiten.
- Schicken Sie eine schriftliche Beleganforderung an den Vermieter und dokumentieren Sie die Kommunikation.
- Suche nach Beratung bei Mietervereinigungen oder Rechtsanwalt, falls Unklarheiten bleiben.
- Letzter Schritt: Geltendmachung vor dem Bezirksgericht, falls eine außergerichtliche Einigung scheitert.[3]
Hilfe und Unterstützung
- Gesetzestexte und Rechtssammlung auf RIS
- Informationen zu Gerichten auf Justiz.gv.at
- Formulare und E-Government bei JustizOnline