Mietkaution fristgerecht zurück: Mieter in Österreich
Rechte und Fristen bei der Mietkaution
In Österreich ist die Mietkaution grundsätzlich nach Beendigung des Mietverhältnisses zurückzuzahlen, sobald Ansprüche des Vermieters geklärt sind. Welche Frist angemessen ist, hängt von der Situation ab; in vielen Fällen ist eine Rückzahlung innerhalb weniger Wochen bis Monaten zu erwarten. Klären Sie offene Forderungen schriftlich und verlangen Sie eine genaue Abrechnung der Abzüge.[1]
Beweismittel sammeln
Sammeln Sie alle Unterlagen, die den Zustand der Wohnung und Zahlungen belegen. Gute Dokumentation erleichtert Einspruch und gerichtliche Durchsetzung.
- Übergabeprotokoll und Fotos vom Wohnungszustand beim Ein- und Auszug
- Quittungen über bezahlte Miete und Kautionsüberweisung
- Schriftliche Forderungen oder Mitteilungen des Vermieters
- Rechnungen für notwendige Reparaturen, falls Sie diese bezahlt haben
Wie lege ich Einspruch oder Beschwerde ein?
Beginnen Sie mit einer formellen, nachweisbaren Aufforderung zur Rückzahlung (z. B. Einschreiben oder Zustellung per Boten). Fordern Sie eine detaillierte Abrechnung und setzen Sie eine kurze, klare Frist zur Zahlung. Nennen Sie die Belege in Ihrem Schreiben und kopieren Sie die wichtigsten Dokumente bei. Wenn der Vermieter nicht reagiert oder unberechtigte Abzüge macht, können Sie eine Mahnung schicken und anschliessend rechtliche Schritte prüfen.[2]
Gerichtliche Schritte und Ablauf
Wenn außergerichtliche Versuche scheitern, reicht in der Regel eine Klage beim zuständigen Bezirksgericht. Dort wird geprüft, ob Abzüge gerechtfertigt sind. Bereiten Sie Ihre Belege geordnet vor und notieren Sie Termine und Gespräche. Beachten Sie Prozesskosten und mögliche Vergleiche vor Gericht.
FAQ
- Wie lange hat der Vermieter Zeit, die Kaution zurückzuzahlen?
- Es gibt keine einheitliche Frist, aber die Rückzahlung sollte nach Klärung offener Ansprüche in angemessener Zeit erfolgen; oft innerhalb von Wochen bis wenigen Monaten.
- Welche Belege sind am wichtigsten?
- Übergabeprotokoll, Fotos, Überweisungsbelege der Kaution und Rechnungen oder Kostenvoranschläge für behauptete Schäden sind entscheidend.
- Was kann ich tun, wenn der Vermieter nicht zahlt?
- Senden Sie eine formelle Zahlungsaufforderung mit Frist, dokumentieren Sie alles und prüfen Sie bei anhaltender Weigerung die Klage beim Bezirksgericht.
Anleitung
- Schritt 1: Schreiben Sie eine formelle Aufforderung zur Rückzahlung mit Frist und Belegen.
- Schritt 2: Fügen Sie Kopien des Übergabeprotokolls, Fotos und Zahlungsbelege bei.
- Schritt 3: Warten Sie die gesetzte Frist ab und dokumentieren Sie die Reaktion des Vermieters.
- Schritt 4: Versenden Sie bei Bedarf eine Mahnung und kündigen Sie gerichtliche Schritte an.
- Schritt 5: Reichen Sie beim Bezirksgericht eine Klage ein, wenn außergerichtliche Lösungen scheitern.
Hilfe & Unterstützung
- RIS — Rechtsinformationssystem des Bundes
- justiz.gv.at — Informationen zu Gerichten
- JustizOnline — Formulare und e‑Services