Musterbrief Vergleichsmiete für Mieter in Österreich

Miete & Erhöhungen (Richtwert, Kategoriemiete, Formpflicht) 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 10. September 2025

Als Mieter in Österreich können Sie mit einem Musterbrief zur ortsüblichen Vergleichsmiete eine angekündigte oder bereits erfolgte Mieterhöhung prüfen und gegebenenfalls widersprechen. Dieses Muster hilft Ihnen, Ihre Rechte nach dem Mietrechtsgesetz (MRG)[1] zu verstehen, die notwendigen Belege zusammenzustellen und Fristen einzuhalten. Die Anleitung erklärt, welche Nachweise nützlich sind, wie Sie die Vergleichsmiete berechnen und welche formalen Anforderungen ein Schreiben erfüllen muss. Bei Unsicherheiten zeigt die Schritt-für-Schritt-Vorlage, wie Sie sachlich und fristgerecht gegenüber der Vermieterin oder dem Vermieter antworten und welche Optionen es bei Streit gibt, etwa Beratung, Schlichtung oder Klage vor dem Bezirksgericht[2]. Außerdem nennen wir Fristen, Formulierungen und praktische Tipps, damit Ihr Schreiben juristisch wirksam und nachvollziehbar ist.

Wann ist ein Musterbrief sinnvoll?

Ein Musterbrief hilft, wenn die Vermieterin oder der Vermieter eine Mieterhöhung wegen Anpassung an die ortsübliche Vergleichsmiete ankündigt oder bereits ausgesprochen hat. Er strukturiert Ihre Einwände, nennt Fristen und verweist auf Nachweise. Verwenden Sie den Brief, um sachlich nachzufragen, Widerspruch formgerecht einzulegen oder ergänzende Belege anzufordern.

Bewahren Sie jede Kommunikation und Quittung gut auf.

Welche Nachweise gehören dazu?

  • Mietvertrag, Zahlungsbelege, Übergabeprotokoll (evidence).
  • Inserate, Vergleichswohnungen und Marktdaten (document).
  • Angaben zu aktuellen Zahlungen und geforderten Beträgen (rent).
  • Vorherige Erhöhungen und schriftliche Mitteilungen (form).
Je genauer die Belege, desto stärker Ihre Position.

Musterbrief (Vorlage)

Nutzen Sie diese Struktur: Absender, Datum, Empfänger; Betreff: Widerspruch zur Mieterhöhung; Kurze Sachverhaltsdarstellung; Begründung mit Vergleichsbelegen; Fristsetzung zur Antwort; Bitte um Rückmeldung; Unterschrift.

  1. Datum und Adressangaben (deadline).
  2. Betreff und kurze Sachverhaltsbeschreibung (form).
  3. Auflistung der beigefügten Nachweise (evidence).
  4. Angabe des bezweifelten Betrags und eigene Berechnung (rent).
  5. Frist zur Rückmeldung und Hinweis auf weitere Schritte (deadline).
Antworten Sie innerhalb der gesetzten Frist, um Rechte nicht zu verlieren.

Checkliste vor Versand

  • Alle Belege kopieren und chronologisch ordnen.
  • Brief per Einschreiben oder Zustellung dokumentieren.
  • Vorher Beratung oder Mieterschutzorganisation kontaktieren, falls unsicher.

FAQ

Was ist die ortsübliche Vergleichsmiete?
Die ortsübliche Vergleichsmiete ist ein Richtwert, der angibt, welche Miete für vergleichbare Wohnungen im lokalen Markt üblich ist. Sie dient als Bezugspunkt für Mieterhöhungen.
Wie nutze ich den Musterbrief?
Füllen Sie die Vorlage mit Ihren Daten und Belegen aus, nennen Sie klar den Widerspruchsgrund und setzen Sie eine angemessene Frist zur Antwort.
Welche Fristen muss ich beachten?
Achten Sie auf die Fristen in der Mieterhöhung und antworten Sie schriftlich innerhalb der genannten Frist, um Ihre Rechtsposition zu sichern.

Anleitung

  1. Prüfen Sie die Mieterhöhung und notieren Sie die Frist zur Stellungnahme (deadline).
  2. Sammeln Sie Mietvertrag, Zahlungsbelege und Vergleichsangebote (evidence).
  3. Füllen Sie den Musterbrief aus und fügen Sie Belege bei (form).
  4. Senden Sie den Brief nachweisbar (z. B. Einschreiben) und dokumentieren Sie Versand und Empfang (contact).
  5. Wenn keine Einigung gelingt, prüfen Sie rechtliche Schritte beim Bezirksgericht oder suchen Sie Schlichtung (court).

Wichtigste Erkenntnisse

  • Dokumentation ist entscheidend für den Erfolg Ihres Widerspruchs.
  • Fristen sind bindend; reagieren Sie rechtzeitig.

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] RIS - Mietrechtsgesetz (MRG)
  2. [2] Justiz.gv.at - Bezirksgerichte und Verfahrensinformationen
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Mietrechte Österreich

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.