Unterlagen zur Vergleichsmiete für Mieter in Österreich

Miete & Erhöhungen (Richtwert, Kategoriemiete, Formpflicht) 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 10. September 2025

Als Mieter in Österreich können Sie bei der Feststellung der ortsüblichen Vergleichsmiete Unterlagen einreichen, um Ihre Rechte zu wahren. Dieser Leitfaden erklärt, welche Dokumente Vermieter oder Gerichte typischerweise erwarten, wie Sie Belege systematisch sammeln und welche Fristen gelten. Ich beschreibe verständlich, welche Mietverträge, Zahlungsbelege, Inserate und Vergleichsobjekte nützlich sind, wie Fotos oder Protokolle helfen und welche Rolle das Mietrechtsgesetz (MRG) spielt. Am Ende finden Sie eine praktische Checkliste, häufige Fragen und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie Unterlagen einreichen oder bei Bedarf rechtliche Schritte vorbereiten können. Die Hinweise sind allgemein und zeigen praxisnahe Schritte; bei konkreten Streitfällen sollten Sie rechtzeitig Hilfe bei Beratungsstellen oder einer Rechtsvertretung suchen.

Welche Unterlagen brauchen Mieter?

Für die Prüfung der ortsüblichen Vergleichsmiete sind diese Dokumente besonders wichtig. Sammeln Sie jede Originalkopie oder lesbare Fotokopie und notieren Sie Fundorte von Vergleichsobjekten.

  • Mietvertrag(en) des aktuellen und vorheriger Mietperioden
  • Zahlungsbelege: Überweisungen, Kassazonen oder Kontoauszüge als Nachweis gezahlter Miete
  • Protokolle von Wohnungsübergaben und Übergabeprotokolle
  • Inserate und Wohnungsangebote als Vergleichsobjekte
  • Fotos von Zustand, Heizung und Schäden in der Wohnung
  • Belege für Betriebskosten, Reparaturen und Modernisierungsmaßnahmen
Bewahren Sie Belege geordnet und sicher auf.

Wie wertet man Unterlagen aus?

Vergleichen Sie Inserate nach Lage, Größe, Ausstattung und Baujahr. Notieren Sie Unterschiede und erstellen Sie eine Tabelle mit Mieten pro Quadratmeter. Markieren Sie Ausreißer und prüfen Sie, ob Sonderausstattungen oder Reparaturrückstände den Vergleich beeinflussen.

Detaillierte Dokumentation erhöht Ihre Chancen in einem Rechtsstreit.

Anleitung

  1. Sammeln Sie Mietvertrag, Zahlungsbelege und Fotos.
  2. Führen Sie eine Liste vergleichbarer Wohnungen mit Inseratlink und Kennzahlen.
  3. Erstellen Sie eine kurze Zusammenfassung mit Quadratmeterpreis und Abweichungen.
  4. Reichen Sie Unterlagen bei Einigung mit dem Vermieter oder bei Bedarf beim Bezirksgericht ein; nutzen Sie JustizOnline-Formulare zur Einreichung[2].
  5. Bewahren Sie Kopien und ein Übergabeverzeichnis für eventuelle Klagen auf.

Praktische Hinweise und Fristen

Beachten Sie, dass Fristen für Einsprüche oder gerichtliche Schritte kurz sein können. Reagieren Sie zügig auf Schreiben des Vermieters oder Gerichtsbefunde und halten Sie Nachweise bereit. Bei rechtlichen Fragen kann das Mietrechtsgesetz (MRG) maßgeblich sein und liefert Grundlagen zur Berechnung der Vergleichsmiete[1].

Antworten Sie auf rechtliche Schreiben innerhalb der Frist, um Nachteile zu vermeiden.

Häufige Fragen

Welche Unterlagen sind für die Vergleichsmiete am wichtigsten?
Am wichtigsten sind Mietvertrag, Zahlungsbelege, Inserate vergleichbarer Wohnungen und Fotos des Wohnungszustands.
Wie lange muss ich Belege aufbewahren?
Bewahren Sie Miet- und Zahlungsbelege mindestens drei bis fünf Jahre auf, länger bei laufenden Streitigkeiten.
Wohin reiche ich Unterlagen ein?
Unterlagen reichen Sie idealerweise zuerst mit dem Vermieter ein; bei Streitigkeiten kann das Bezirksgericht zuständig sein und JustizOnline Formulare bieten eine digitale Einreichungsmöglichkeit.

Hilfe und Unterstützung


  1. [1] RIS — Mietrechtsgesetz (MRG)
  2. [2] JustizOnline — Gerichtliche Formulare
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Mietrechte Österreich

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.