Zwischenmiete Regeln für Mieter in Österreich
Zwischenmiete kann eine praktische Lösung für Mieter sein, birgt aber rechtliche Fallstricke. In Österreich sollten Mieter wissen, wann eine Zustimmung des Vermieters nötig ist, welche Formvorschriften für Untermietverträge gelten und wie Haftung oder Kautionsfragen geregelt werden. Dieser Leitfaden erklärt verständlich, welche Pflichten und Rechte Sie als Mieter haben, wie Sie einen klaren Untermietvertrag erstellen, welche Fristen zu beachten sind und wie Sie Streitfälle dokumentieren. Praktische Schritte helfen, Probleme wie unberechtigte Kündigung oder Schadenersatz zu vermeiden. Am Ende finden Sie konkrete Hinweise zur Kommunikation mit dem Vermieter, zur Nutzung offizieller Formulare und zu weiteren Hilfsangeboten in Österreich.
Was ist Zwischenmiete?
Zwischenmiete (Untermiete) liegt vor, wenn ein Hauptmieter die Wohnung oder Teile davon zeitlich befristet an eine dritte Person weitervermietet. Für Mieter bedeutet das: Sie bleiben Vertragspartner des Vermieters, tragen aber Verantwortung für den Untermieter und die Wohnung. Klare Absprachen reduzieren spätere Konflikte und sorgen für Rechtssicherheit.
Zustimmung des Vermieters
In vielen Mietverhältnissen ist die Zustimmung des Vermieters zur Zwischenmiete rechtlich erforderlich. Holen Sie diese Zustimmung am besten schriftlich ein und dokumentieren Sie Datum und Inhalt der Erlaubnis. Ohne Zustimmung können rechtliche Risiken bis zur Kündigung des Hauptmietvertrags bestehen.[1]
Untermietvertrag: Inhalt & Form
Ein schriftlicher Untermietvertrag schafft Klarheit. Er sollte Dauer, Mietzins, Kaution und Zuständigkeiten bei Schäden regeln. Achten Sie auf eindeutige Formulierungen zu Einzug, Auszug und Nutzung von Möbeln oder Gemeinschaftsflächen.[2]
- Dauer des Untermietverhältnisses (time)
- Mietzins, Zahlungsweise und Fälligkeit (rent)
- Kautionsvereinbarung (deposit)
- Schlüssel, Zutritt und Hausordnung (entry)
- Regelung zu Haftung und Schäden
Kaution und Haftung
Vereinbaren Sie klar, ob und in welcher Höhe eine Kaution verlangt wird und wie Abzüge bei Schäden geregelt sind. Bewahren Sie Quittungen auf und dokumentieren Sie den Zustand der Wohnung beim Übergeben mit Fotos und Datum.
- Kautionshöhe und Rückzahlungsfrist festlegen
- Zustandsprotokoll mit Fotos erstellen
- Quittungen für geleistete Zahlungen aufbewahren
Praktische Schritte vor Beginn der Zwischenmiete
- Zustimmung des Vermieters schriftlich einholen (form)
- Fotos vom Wohnungszustand machen (evidence)
- Alle Absprachen und Zahlungen dokumentieren (record)
- Fristen und Dauer im Kalender notieren (time)
Häufige Fragen
- Brauche ich immer die Zustimmung des Vermieters?
- Nicht immer, aber in vielen Fällen ja. Prüfen Sie Ihren Hauptmietvertrag auf Klauseln zu Untermiete und holen Sie im Zweifel eine schriftliche Erlaubnis ein.[1]
- Was gehört mindestens in einen Untermietvertrag?
- Name der Parteien, Dauer, Mietzins, Zahlungsweise, Kaution, Regelungen zu Schäden und Kündigungsfristen.
- Wer haftet bei Schäden durch den Untermieter?
- Der Hauptmieter bleibt gegenüber dem Vermieter verantwortlich; klären Sie intern die Haftung und mögliche Rückgriffsansprüche.
Anleitung
- Fragen Sie den Vermieter um Erlaubnis und holen Sie diese schriftlich ein.
- Erstellen Sie einen schriftlichen Untermietvertrag mit klaren Regelungen.
- Dokumentieren Sie den Wohnungszustand mit Fotos und einem Übergabeprotokoll.
- Notieren Sie wichtige Fristen (Einzug, Auszug, Kautionsrückzahlung).
- Übergeben Sie Schlüssel und Inventar mit genauer Dokumentation.
Hilfe und Unterstützung
- Mietrechtsgesetz (MRG) - RIS
- justiz.gv.at — Informationen zum Mietrecht
- JustizOnline — Formulare und e-Services