Fristen für Mieter: Reparaturpflichten in Österreich

Erhaltung & Reparaturpflichten (MRG §3) 3 Min. Lesezeit · veröffentlicht 10. September 2025

Als Mieter in Österreich ist es wichtig, Fristen für Reparaturen und Erhaltspflichten zu kennen. Das Mietrechtsgesetz regelt Pflichten von Vermieterinnen und Vermietern und Ihre Meldepflichten als Mieter nach MRG §3[1]. Dieser Artikel erklärt verständlich, welche Fristen beim Melden von Mängeln gelten, wie Sie Termine und Fristsetzungen dokumentieren, welche Nachfristen rechtlich sinnvoll sind und wann gerichtliche Schritte möglich sind. Er beschreibt praktische Schritte zur Beweissicherung, zur Kontaktaufnahme mit dem Vermieter und zur Vorbereitung einer Anzeige oder Aufkündigung. Ich zeige auch, wie Fristen in Mietverträgen zu lesen sind und welche Rolle Bezirksgerichte bei Streitfällen spielen. Praxisnahe Checklisten helfen beim strukturierten Vorgehen.

Was gilt für Fristen?

Grundsätzlich sollten Mängel so bald wie möglich gemeldet werden. Für viele Reparaturen sind Fristen von 14 bis 30 Tagen üblich; bei Gefahr für Gesundheit oder Sicherheit ist unverzügliches Handeln erforderlich. Setzen Sie eine klare, schriftliche Frist und dokumentieren Sie Datum und Uhrzeit der Meldung sowie Fotos oder Videos als Beweis. Bei Unklarheiten kann eine Fristsetzung den Beginn eines späteren Rechtswegs markieren. Im Streitfall entscheiden oft Bezirksgerichte über die Durchsetzung von Nachfristen und Reparaturforderungen[2].

Dokumentieren Sie Mängel sofort mit Fotos und Datum.

Wie Mängel melden und Fristen setzen

  • Schriftliche Meldung an den Vermieter senden (E-Mail oder Einschreiben) mit Beschreibung des Mangels.
  • Beweise sammeln: Fotos, Zeitstempel, Zeuginnen- oder Zeugenangaben.
  • Eine Nachfrist klar benennen, z. B. 14 Tage für Beseitigung oder Reparatur.
  • Regelungen zu Zutrittsterminen vereinbaren, falls Handwerker Zutritt benötigen.
  • Kontaktversuch protokollieren: Datum, Uhrzeit und Inhalte von Telefonaten oder Nachrichten.
Antworten Sie auf Rückfragen des Vermieters zeitnah, um Missverständnisse zu vermeiden.

Welche Fristen bei Reparaturen?

Die erwartbare Dauer hängt von der Dringlichkeit ab. Kleinreparaturen können in der Regel kurzfristig erfolgen, größere Reparaturen benötigen oft Planung und Materialbeschaffung. Bei Ausfall von Heizung, Wasser oder Strom ist schnelle Abhilfe erforderlich; in solchen Fällen sollten Sie den Mangel sofort melden und eine sehr kurze Frist setzen. Für nicht dringende Instandsetzungen kann eine Frist von mehreren Wochen angemessen sein.

  • Dringende Reparaturen (Gefahr, Ausfall von Heizung/Wasser) unverzüglich melden und kurze Frist setzen.
  • Bei komplexen Arbeiten Frist für Angebotseinholung und Beginn der Arbeiten vereinbaren.
  • Erwarten Sie für nicht dringende Fälle realistische Zeiträume von mehreren Wochen.
Kurze, klare Fristen erhöhen die Chance auf zeitnahe Reparatur.

Wenn Vermieter nicht reagiert

Wenn der Vermieter nach gesetzter Nachfrist nicht reagiert, dokumentieren Sie die bisherigen Schritte und prüfen Sie rechtliche Möglichkeiten. Dazu zählen das Einschalten einer Schlichtungsstelle, die Geltendmachung einer Mietzinsminderung oder die gerichtliche Durchsetzung von Reparaturen vor dem Bezirksgericht; notwendige Formulare und Verfahren finden Sie über JustizOnline[3]. Informieren Sie sich über Fristen für Klagen und Beweismittel, um Ihre Rechte fristgerecht zu wahren.

  • Prüfen Sie rechtliche Schritte beim Bezirksgericht, wenn Fristsetzungen erfolglos bleiben.
  • Suchen Sie Beratung bei Mietervereinen oder offiziellen Stellen vor einer Klage.
  • Bereiten Sie Ihre Dokumentation für Gerichtsverfahren strukturiert vor.
In vielen Fällen klären sich Reparaturfragen, wenn beide Seiten schriftlich und dokumentiert kommunizieren.

Häufige Fragen

Wie schnell muss ich einen Mangel melden?
Sie sollten Mängel unverzüglich melden und eine schriftliche Frist setzen; üblich sind 14 bis 30 Tage je nach Dringlichkeit.[1]
Kann ich die Miete mindern, wenn Reparaturen ausbleiben?
Eine Mietzinsminderung ist möglich, wenn die Wohnqualität erheblich eingeschränkt ist; dokumentieren Sie Umfang und Dauer des Mangels genau.
Welche Rolle hat das Bezirksgericht?
Das Bezirksgericht entscheidet über fristliche Durchsetzungen und kann Vollstreckungs- oder Instandsetzungsmaßnahmen anordnen.[2]

Anleitung

  1. Dokumentieren Sie den Mangel mit Fotos und Notizen.
  2. Senden Sie eine schriftliche Meldung an den Vermieter mit Fristsetzung.
  3. Setzen Sie eine angemessene Nachfrist (z. B. 14 Tage bei einfachen Mängeln).
  4. Protokollieren Sie alle Kontakte und Aufforderungen.
  5. Ergreifen Sie bei Nicht-Reaktion rechtliche Schritte beim Bezirksgericht oder über JustizOnline.

Wichtige Hinweise

  • Bewahren Sie alle Belege digital und in Kopie auf.
  • Formulieren Sie Fristen klar und überprüfbar.
  • Suchen Sie frühzeitig Beratung, wenn Unsicherheit besteht.

Hilfe & Unterstützung


  1. [1] RIS - Mietrechtsgesetz (MRG)
  2. [2] Justiz - Informationen zu Gerichten
  3. [3] JustizOnline - Elektronische Formulare
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Mietrechte Österreich

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.