Kündigung per E‑Mail: Fristen für Mieter in Österreich

Erhaltung & Reparaturpflichten (MRG §3) 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 10. September 2025

Viele Mieter in Österreich fragen sich, ob eine Kündigung per E‑Mail rechtsgültig ist und welche Fristen dafür gelten. Diese Praxis bringt Vorteile bei Schnelligkeit, aber auch Risiken: Empfangsnachweis, Formvorschriften und Streitfragen vor Gericht. In diesem Artikel erklären wir in klarer Sprache, wann eine E‑Mail-Kündigung ausreichen kann, welche Fristen typischerweise relevant sind, wie Sie Beweise sichern und welche Schritte bei Meinungsverschiedenheiten sinnvoll sind. Die Hinweise richten sich an Mieter und Nachmieter ohne juristische Vorkenntnisse und zeigen praktische Optionen, z. B. Fristen einhalten, Empfang bestätigen und Formulare bei JustizOnline nutzen. Wenn Fristen oder Formvorschriften nicht beachtet werden, kann das Kündigungsschreiben unwirksam sein. Wir geben auch Beispiele für sichere Nachweise wie Lesebestätigungen, SMS-Bestätigungen oder eingeschriebene Post.

Wann ist eine Kündigung per E‑Mail gültig?

Ob eine Kündigung per E‑Mail ausreicht, hängt von mehreren Faktoren ab: dem Mietvertrag, speziellen Formvorschriften im Mietrechtsgesetz (MRG) und davon, ob die Kündigung dem Empfänger tatsächlich zugegangen ist. Manche Mietverträge fordern ausdrücklich die "Schriftform" oder die eigenhändige Unterschrift; in solchen Fällen kann eine reine E‑Mail nicht genügen. Prüfen Sie den Vertrag genau und dokumentieren Sie jeden Versand. Bei Unklarheiten kann ein Blick in das MRG helfen[1].

In vielen Fällen entscheidet die nachweisbare Zustellung über die Wirksamkeit einer Kündigung.

Wichtige Fristen

  • Gesetzliche und vertragliche Kündigungsfristen variieren je nach Vertragsart und Länge des Mietverhältnisses.
  • Beachten Sie Kündigungsfristen im Vertrag und beginnen Sie rechtzeitig mit der Kommunikation.
  • Fristbeginn kann vom Zugang der Kündigung abhängen; ein Versanddatum allein reicht nicht immer aus.
  • Bei außerordentlichen Kündigungen gelten oft sehr kurze Fristen und besondere Voraussetzungen.
Antworten Sie zeitnah auf Kündigungen und bewahren Sie Empfangsbestätigungen auf.

Beweise sichern

  • Screenshots der gesendeten E‑Mail inklusive Kopfzeilen und Zeitstempel erstellen.
  • Lesebestätigungen, Empfangs-SMS oder automatische Zustellberichte sammeln.
  • Eingeschriebene Post oder Übergabeprotokolle zusätzlich verwenden, wenn rechtlich nötig.
Detaillierte Dokumentation erhöht die Chancen, Ihre Ansicht vor Gericht durchzusetzen.

Verfahren bei Streit

  • Suchen Sie zuerst das Gespräch mit dem Vermieter und dokumentieren Sie jede Antwort.
  • Wenn nötig, reichen Sie Unterlagen bei der zuständigen Bezirksgerichtsstelle ein oder nutzen Sie JustizOnline-Formulare zur gerichtlichen Aufkündigung[2].
  • Erwägen Sie rechtliche Beratung, besonders bei komplexen Fristen oder behaupteten Vertragsverletzungen.
Reagieren Sie innerhalb der gesetzten Fristen, um Rechte nicht zu verlieren.

FAQ

Kann der Vermieter per E‑Mail kündigen?
Das hängt vom Mietvertrag und gesetzlichen Formvorschriften ab; verlangt der Vertrag Schriftform, reicht eine E‑Mail allein oft nicht.
Wie beweise ich die Zustellung einer Kündigung?
Sammeln Sie Lesebestätigungen, Screenshots, Zustellungsberichte oder verschicken Sie zusätzlich eingeschriebene Post.
Welche Fristen gelten bei einer Kündigung?
Fristen unterscheiden sich nach Vertragsart; prüfen Sie den Mietvertrag und das MRG und holen Sie bei Unsicherheit Rechtsrat.

Anleitung

  1. Prüfen Sie zuerst den Mietvertrag auf Formvorschriften und vereinbarte Fristen.
  2. Senden Sie die Kündigung per E‑Mail und bitten Sie um Empfangsbestätigung.
  3. Sichern Sie alle Nachweise: E‑Mail-Header, Screenshots und Versandberichte.
  4. Bei Streitfällen reichen Sie Unterlagen beim Bezirksgericht ein oder nutzen Sie JustizOnline-Formulare.

Wesentliche Erkenntnisse

  • Eine E‑Mail allein ist nicht immer rechtsgültig, wenn Schriftform gefordert ist.
  • Sichern Sie lückenlos Nachweise, um den Zugang und Zeitpunkt zu belegen.
  • Beachten Sie die vertraglichen und gesetzlichen Fristen frühzeitig.

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] RIS - Mietrechtsgesetz (MRG)
  2. [2] JustizOnline - Elektronische Formulare
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Mietrechte Österreich

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.