Mieterrechte bei Lärm: Unterlagen in Österreich

Erhaltung & Reparaturpflichten (MRG §3) 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 10. September 2025
Wenn übermäßiger Lärm Ihre Wohnung beeinträchtigt, sind klare Unterlagen entscheidend, um Ihre Mieterrechte in Österreich durchzusetzen. Dieser Leitfaden erklärt, welche Nachweise, Formulare und Protokolle Mieter sammeln sollten, wie Fristen funktionieren und welche rechtlichen Schritte möglich sind. Wir zeigen, wie man Lärm dokumentiert, welche Rolle Zeugen und Messwerte spielen und welche Informationen ein ordentliches Beschwerdeschreiben enthalten sollte. Die Sprache ist einfach gehalten, damit auch Nicht-Juristen verstehen, wann ein Anspruch besteht und wie man sicher vorgeht. Am Ende finden Sie praktische Vorlagen, Hinweise zu Behörden und Tipps für das Gespräch mit dem Vermieter.

Welche Unterlagen sammeln?

  • Fotos und Videos mit Datum, Uhrzeit und Ort
  • Lärmprotokoll (Datum, Uhrzeit, Dauer, Art des Lärms)
  • Messwerte (Dezibel-Aufzeichnungen, falls verfügbar)
  • Zeugenaussagen mit Kontaktdaten
  • Schriftwechsel mit Vermieter oder Hausverwaltung
  • Ärztliche Atteste bei gesundheitlichen Folgen
Detaillierte Dokumentation erhöht die Erfolgsaussichten bei Beschwerden.

Wie dokumentieren?

Lärmprotokoll anlegen

Führen Sie ein einfaches Protokoll: Datum, genaue Uhrzeit, Dauer, Art des Lärms und Wirkung auf Ihren Alltag.

  • Datum und genaue Uhrzeit notieren
  • Dauer und Häufigkeit festhalten
  • Kurze Beschreibung der Lärmquelle und Wahrnehmung
Fristen sind wichtig — reagieren Sie rechtzeitig auf Schreiben.

Fotos und Messungen

Machen Sie Fotos von Situationen (z.B. laute Geräte) und speichern Sie Messprotokolle von Dezibelmessgeräten oder Apps.

Zeugen und schriftliche Kommunikation

Sammeln Sie schriftliche Bestätigungen von Zeugen und bewahren Sie jeden Kontakt mit dem Vermieter auf.

Rechte und mögliche Schritte

Nach dem Mietrechtsgesetz können Mieter bei erheblichen Störungen Ansprüche geltend machen[1]. Übliche Schritte sind zunächst ein klärendes Gespräch, dann eine schriftliche Aufforderung mit Fristsetzung und gegebenenfalls eine Mietminderung oder gerichtliche Schritte.

  • Informelles Gespräch und schriftliche Beschwerde
  • Formale Aufforderung mit Fristsetzung
  • Mietminderung prüfen und berechnen
  • Einreichung bei Bezirksgericht oder Schlichtungsstelle, falls nötig[2]
Frühzeitige Beratung kann rechtliche Risiken reduzieren.

FAQ

Kann ich wegen Lärm die Miete mindern?
Ja, unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Mietminderung möglich. Die Höhe hängt vom Ausmaß der Gebrauchseinschränkung ab und sollte dokumentiert werden.
Wie lange sollte ich Unterlagen aufbewahren?
Bewahren Sie Dokumente und Nachweise mindestens so lange auf, bis der Fall geklärt ist; im Zweifel mehrere Jahre.
Was, wenn der Vermieter nicht reagiert?
Erinnern Sie schriftlich, setzen Sie eine Frist und ziehen Sie bei Bedarf rechtliche Schritte in Betracht oder wenden Sie sich an eine Beratungsstelle.

Anleitung

  1. Dokumentieren Sie Vorfälle sofort mit Datum, Uhrzeit und Beweis.
  2. Kontaktieren Sie den Vermieter schriftlich und fordern Sie Abhilfe mit Frist.
  3. Halten Sie Fristen ein und sammeln Sie Antworten.
  4. Wenn nötig, bereiten Sie Unterlagen für das Bezirksgericht vor.

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] RIS - Mietrechtsgesetz (MRG)
  2. [2] Justiz - Gerichtsverfahren
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Mietrechte Österreich

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.