Beweise sichern: Mieterrechte in Österreich

Wohnungsübergabe: Einzug & Auszug (Protokoll, Schlüssel, Zähler) 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 10. September 2025

Als Mieter in Österreich ist es wichtig, Beweise systematisch zu sichern, damit Sie bei Mängeln, Reparaturverzögerungen, Kündigungen oder Kautionsstreitigkeiten vorbereitet sind. Dieser Leitfaden erklärt in klarer Sprache, welche Fotos, Protokolle und Zeugenangaben nützlich sind, wie Sie Zählerstände und Schriftverkehr dokumentieren und welche Fristen Sie beachten sollten. Die Schritte sind praxiserprobt und auf Abläufe vor Behörden und Gerichten zugeschnitten, ohne komplizierte Rechtsbegriffe. So handeln Sie informiert bei Reparaturanfragen, Mängelanzeigen oder Auszugskontrollen und erhöhen Ihre Chancen, Ansprüche durchzusetzen oder Schäden zu belegen.

Warum Beweise wichtig sind

Beweise helfen, Zustand und Zeitpunkt von Schäden oder Mängeln eindeutig zu belegen. Gut dokumentierte Fotos, ein schriftliches Protokoll und belastbare Zeugenangaben reduzieren das Risiko von Streitigkeiten und erleichtern Verfahren vor Bezirksgericht oder bei Schlichtungsstellen [1]. Notieren Sie Datum, Uhrzeit und Umstände sofort, damit spätere Unterschiede erklärt werden können.

Detaillierte Dokumentation stärkt Ihre Position bei Streitigkeiten.

Welche Beweise sammeln

  • Fotos (photo): Mehrere klare Aufnahmen aus unterschiedlichen Blickwinkeln, Nahaufnahmen von betroffenen Stellen und Gesamtsicht, idealerweise mit Datumsanzeige.
  • Schriftliches Protokoll (record): Übergabe- oder Mängelprotokoll mit Datum, Beschreibung und Unterschriften, wenn möglich gemeinsam mit dem Vermieter.
  • Zeugenangaben (evidence): Namen, Kontaktdaten und kurze schriftliche Aussagen von Nachbarn oder Handwerkern, die Zeitpunkt und Umstände bestätigen können.
  • Nachrichten und E‑Mail-Verkehr (document): SMS, E‑Mails und Chatverläufe mit Datumsstempel als Nachweis schriftlicher Absprachen.
  • Zählerstände dokumentieren (record): Fotos von Zähleranzeigen mit Datum oder Protokollierung der Zahlen beim Ein- und Auszug.
  • Quittungen für Reparaturen (repair): Rechnungen und Zahlungsbelege für beauftragte oder genehmigte Arbeiten aufbewahren.

Wie Beweise ordentlich aufbewahren

Speichern Sie digitale Fotos in einem gesicherten Ordner und erstellen Sie Backups. Speichern Sie Dateien mit Datumsangaben im Dateinamen (z. B. 2025-09-01-schimmel-kueche.jpg) und führen Sie ein kurzes Schadenstagebuch. Papierbelege scannen oder fotografieren und elektronische Kopien an einem sicheren Ort ablegen.

Ein geordnetes Beweissystem spart Zeit und Nerven im Streitfall.

Anleitung

  1. Fotografieren (photo): Machen Sie sofort mehrere Fotos mit Datum und möglichst mit Maßstab oder Gegenstand zur Größenorientierung.
  2. Protokollieren (record): Schreiben Sie ein kurzes Protokoll mit Datum, Uhrzeit und genauer Beschreibung des Mangels und speichern Sie es als Datei.
  3. Zeugen erfassen (evidence): Bitten Sie Zeugen um kurze schriftliche Aussagen oder Kontaktdaten, damit diese später befragt werden können.
  4. Fristen einhalten (within): Reagieren Sie auf Mieteranzeigen, Abmahnungen oder Fristen innerhalb der angegebenen Zeiträume, sonst können Rechte verloren gehen [2].
  5. Formulare einreichen (file): Reichen Sie benötigte Schreiben oder Anträge fristgerecht bei der zuständigen Stelle oder per JustizOnline ein.
Antworten Sie auf rechtliche Schreiben zeitgerecht, um Nachteile zu vermeiden.

FAQ

Welche Fotos sind aussagekräftig?
Klare, datierte Nahaufnahmen und Gesamtansichten des Schadens, idealerweise mit einem Gegenstand oder Lineal zur Größenangabe.
Reichen digitale Kopien als Beweis?
Ja, digitale Kopien mit Metadaten oder mit sichtbarem Datum sind zulässig; sichern Sie Backups und Originaldateien.
Wie dokumentiere ich Zählerstände korrekt?
Fotografieren Sie den Zähler mit Datum, notieren Sie die Zahl im Protokoll und vergleichen Sie beim Ein- und Auszug.

Hilfe und Unterstützung


  1. [1] RIS – Mietrechtsgesetz (MRG)
  2. [2] JustizOnline – e-Formulare
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Mietrechte Österreich

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.